Die LZ will neue Wege beschreiten und nicht mehr nur berichten, sondern mit Veranstaltungen wie dem „Talk vor Ort“ auch in den Austausch mit Bürger:innen gehen – ein guter Ansatz. Doch bei der Auswahl der mit Lars Klingbeil besprochenen Themen wurde das derzeit wichtigste weltumspannende Problem nicht berücksichtigt: die Klimakrise. Dabei zeigen sich aktuell weltweit bereits ihre Auswirkungen: Hitzewellen, sich ungewöhnlich stark ausbreitende Waldbrände, Starkregen mit heftigem Hagel, Überschwemmungen. Übrigens auch in Deutschland. Und die Politik? Die tut zu wenig, wie jüngst der Expertenrat für Klimafragen (ERK) der Ampelkoalition bescheinigt hat.
Was sagt Lars Klingbeil dazu, dass die im Klimaschutzgesetz geforderten Ziele zur CO2-Reduzierung verfehlt werden und die Bundesregierung ihre eigenen Gesetze zum Klimaschutz nicht einhält? Was kann und muss die Bundesregierung tun, um Klimaschutz auf kommunaler Ebene zu forcieren? Auf diese Fragen zur Klimapolitik, die besonders für die junge Generation von größter Bedeutung sind, nahm die Veranstaltung jedoch keinerlei Bezug.
Im Publikum war, mit wenigen Ausnahmen, vornehmlich die ältere Generation vertreten. Bei weiteren Austauschformaten sollten alle Generationen gleichermaßen repräsentiert sein, die Stimmen und Fragen der Jüngeren dürfen im öffentlichen Austausch nicht fehlen. Gerade beim Umgang mit der Klimakrise müssen die Ansichten und Bedürfnisse der jungen Generation berücksichtigt werden.
Medien haben eine Verantwortung und Verpflichtung, die Klimakrise zu thematisieren. In der Charta des Netzwerks Klimajournalismus Deutschland wird dies begründet. Die Klimakrise ist kein Thema einer Interessensgruppe, sondern berührt bereits heute alle Bereiche unseres Lebens: Gesundheit, Sicherheit, Wohlstand, Bildung, Wirtschaft und weltweite Stabilität. Deshalb gehört sie als übergreifendes Thema zu jeder Diskussion und zu allen Überlegungen zur Ausrichtung unseres Lebens dazu.
für den Klimaentscheid Lüneburg