Pressemitteilung

21.12.2021 Klimaneutral bis 2030 – Klimaentscheid Lüneburg erwirkt Ratsbeschluss

Der Klimaentscheid Lüneburg hat ein großes Ziel erreicht: der Stadtrat hat die Forderung des
Bürgerbegehrens in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit angenommen. Damit gibt es nun
einen verpflichtenden Ratsbeschluss, dass die Hansestadt bis 2030 klimaneutral wird und dafür bis
Ende 2022 einen Klima-Aktionsplan erarbeitet, der die Maßnahmen zum Erreichen dieses Ziels
enthält. Hätte der Stadtrat das Bürgerbegehren nicht befürwortet, wäre es zu einem
Bürgerentscheid gekommen, also einer Abstimmung aller Wahlberechtigten Lüneburgs.

„Das ist ein toller Erfolg“, freut sich Kristin Jordan vom Klimaentscheid, „und wir danken allen, die
unterschrieben haben und den vielen weiteren, die uns geholfen und unterstützt haben: beim
Sammeln von Unterschriften, mit Spenden und vielem mehr. Ohne diese Hilfe hätten wir das nicht
geschafft. Wir bedanken uns auch beim neuen Stadtrat, der damit den Weg zu konsequentem
Klimaschutz eingeschlagen hat.“

Bei der Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren kamen innerhalb von 6 Monaten über
8000 Unterschriften zusammen. „Dies zeigt, dass es für die Notwendigkeit von mehr Klimaschutz in
Lüneburg breite Zustimmung aus der Bevölkerung gibt“ sagt Jordan, „und es macht deutlich, dass
die Klimapolitik in der Hansestadt absoluten Vorrang bekommen muss“.

Luisa Bremer vom Klimaentscheid erläutert: „Um bis 2030 klimaneutral zu werden, müssen wir die
CO2-Emissionen in Lüneburg immer weiter verringern. 2030 dürfen dann nur noch so viel
Treibhausgase ausgestoßen werden, wie auch wieder gebunden werden können, beispielsweise
durch Wälder.“ Etwa 95 % der Emissionen Lüneburgs würden in den Bereichen Strom, Verkehr und
Gebäude produziert. „Alle Bereiche müssen umgestellt werden. Strom und Wärme müssen
vollständig aus erneuerbaren Energien wie Solar- und Windenergie erzeugt werden. Durch
Wärmesanierung fast aller Gebäude sind kräftige Energieeinsparungen möglich. Wichtig ist auch
eine Verkehrswende hin zu emissionsarmer Mobilität“, erklärt Bremer.

Die Aktiven des Klimaentscheids wollen nun die Erstellung des Klima-Aktionsplans kritisch begleiten.
„Neben Sofortmaßnahmen müssen darin auch die Einsparziele pro Jahr festgelegt werden“ so
Jordan. Sie wünscht sich „dass wir Bindeglied zwischen Gesellschaft und Stadt bzw. Politik werden
und die Stadt auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützen können.“ 

Deutschlandweit gibt es inzwischen über 70 Städte, die mittels eines Bürgerbegehrens klimaneutral werden wollen. „Vorreiter ist die dänische Hauptstadt Kopenhagen, sie will bereits 2025 klimaneutral sein“ berichtet Bremer, „als Nebeneffekt profitiert Kopenhagen davon bereits jetzt, und zwar mit einer sehr hohen Lebensqualität“.

Bericht in der Landeszeitung